
Teenager seid gewarnt!! Die Filme auf TikTok über die „Pille danach” täuschen!
Leestijd: 4 minutenHeutzutage werden Medikamente viel zu einfach und ohne großes Nachdenken eingenommen. Warum? Auf Social Media wie u.a. TikTok wird gezeigt, wie einfach es ist und dass man das einfach die „Pille danach” nehmen kann! Die Wahrheit sieht jedoch anders aus und genau deshalb schreiben wir einen Blog darüber. Die „Pille danach” ist nämlich eine Notfallverhütung und verhindert die ungewollte Schwangerschaft nach ungenügend oder nicht geschütztem Geschlechtsverkehr. Sie schützt auf keinen Fall vor Geschlechtskrankheiten und bietet keinen Schutz gegen HIV. Es ist daher umso wichtiger, vorher an eine sichere Verhütung zu denken, wie z.B. Kondome oder die Antibabypille. Wichtig ist jedoch, dass nur ein Kondom vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen kann!
TikTok Filme täuschen
Es gibt auf TikTok viele Filme in denen gezeigt wird, dass man einfach die „Pille danach” benutzen kann, wenn man mal nicht an Verhütung gedacht hat. Packung auf, Schluck Wasser dazu und fertig. Genau dies wird in allen Filmen immer wieder gezeigt und wie cool diejenige doch dabei bleibt. Man bekommt daher schnell den Eindruck, dass macht jeder, also kann ich das auch machen!

Das Internet macht es möglich, denn die Pille danach ist rezeptfrei und online erhältlich. Frauen unter 22 Jahren können die „Pille danach“ auch ohne Rezept in der Apotheke kaufen, bekommen dann jedoch die Kosten von der Krankenkasse nicht erstattet.
Bei Fragen kann man sich auch erstmal an die Beratungsstellen von ProFamilia wenden. Die „Pille danach” ist keine Verhütungsmethode und deshalb nicht zum regelmäßigen Gebrauch bestimmt. Sie ist für Frauen, die keine Schwangerschaft wünschen und in Notfallsituationen wie Reißen oder Verrutschen des Kondoms, Geschlechtsverkehr ohne Schutz, Vergessen der Pille bei mehr als 12 Stunden, Versagen der Verhütung durch NuvaRing oder Hormonpflaster.
Wie funktioniert die „Pille danach” eigentlich?
Alle „Pillen danach” haben die höchste Wirkung, wenn sie innerhalb der ersten 24 Stunden eingenommen werden. Die „Pille danach” ist eine Tablette, die eine hohe Dosis des Hormons Levonogestrel oder Ulipristalacetat enthält. Sie verhindert in den meisten Fällen eine Schwangerschaft, indem sie den Eisprung und die Einnistung des Eis in die Schleimhaut der Gebärmutter verhindert. Nach der Einnahme kann die Menstruationsblutung ein paar Tage früher oder später als gewöhnlich eintreten.

Wenn nach der Einnahme die Menstruationsblutung auch 5 Tage verspätet nicht einsetzt, sollte eine Frauenärztin/einen Frauenarzt kontaktiert werden. Rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen, verhindert die „Pille danach“ mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft.
Je mehr Zeit aber zwischen dem ungeschützten Geschlechtsverkehr und der Einnahme liegt, desto größer ist die Zeitspanne, in der noch ein Eisprung stattfinden kann. Deshalb ist es so wichtig, sie möglichst schnell einzunehmen.
Das sind die Risiken der späten Verhütung
Die Dosis einer dieser "Pillen danach" liegt beim 15-fachen der üblichen Tagesdosis einer Antibabypille. Da es sich hier um ein sehr starkes Medikament handelt, können auch extreme Nebenwirkungen auftreten.
Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Brustbeschwerden, allergische Reaktionen und verspätete Menstruationsblutung, sowie eine erhöhte Thrombose-Gefahr.

Daher ist unser Rat, immer einen Arzt aufzusuchen und mit ihm eine Behandlung mit der „Pille danach“ zu besprechen. Wenn man sich dafür entscheidet, dann sollte man nach ca. drei Wochen zu einer Kontrolluntersuchung gehen, damit der Frauenarzt checken kann, ob alles okay ist und keine Nebenwirkungen aufgetreten sind.
Am besten ist es natürlich, wenn man sich schon vor dem Sex Gedanken um die Verhütung kümmert!
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