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30 januari 2018

Verhüten in der Stillzeit - Das müssen Sie wissen

Leestijd: 5 minuten

Verhüten in der Stillzeit - Das müssen Sie wissen


Stillen und die Verhütung

Der Irrglaube in der Stillzeit nicht schwanger werden zu können ist weit verbreitet. Viele Frauen sind davon überzeugt, dass sie aufgrund des Stillhormons Prolaktin vor einer weiteren Schwangerschaft geschützt sind, allerdings ist genau das Gegenteil der Fall. Insbesondere in den ersten Wochen der Stillzeit ist der Körper im absoluten Hormonchaos und es kann einige Zeit dauern, bis der Hormonhaushalt wieder in Balance ist. Dieser Prozess kann bei jeder Frau unterschiedlich lange dauern. Dadurch haben manche Frauen aufgrund der Hormonschwankungen ihren Eisprung erst nach mehreren Monaten, andere bereits nach nur wenigen Wochen. Trotz der Ausschüttung des Stillhormons ist der weibliche Zyklus also sehr unvorhersehbar, sodass eine erneute Schwangerschaft sehr wahrscheinlich ist.

Welche Verhütungsmethoden eignen sich in der Stillzeit also am besten?

Verhütung nach der Geburt: Temperaturmessung, Verhütungscomputer & Co.

Natürliche Verhütungsmethoden sind in der Stillzeit nicht zu empfehlen. Der Hormonhaushalt ist sehr wechselhaft und der Zyklus hat sich noch nicht eingependelt. Dies macht es fast unmöglich, Methoden wie die Temperaturmessung oder Verhütungscomputer zu benutzen. Trotz ausgeprägtem Körpergefühl, detaillierter Beobachtung und Erfahrung ist eine natürliche Verhütung in der Stillzeit nicht zuverlässig. Der Zyklus ist jedoch nicht nur aufgrund der Hormone unregelmäßig. Stress und schlaflose Nächte tragen zu Temperaturschwankungen bei. Zudem sind viele Frauen nach der Geburt äußerst erschöpft und haben einen unregelmäßigen Schlafrhythmus, was es deutlich erschwert Daten wie die Temperatur in gleichmäßigen Abständen zu erfassen. Natürliche Verhütung ist in der Stillzeit erst nach den ersten drei Zyklen wieder empfehlenswert.


Hormonelle Methoden der Verhütung in der Stillzeit

Eine zuverlässige hormonelle Methode der Verhütung, auch während der Stillzeit, ist die Minipille. Das Präparat bietet zuverlässigen Schutz, vorausgesetzt es wird täglich zur selben Zeit eingenommen. Wird es später als 3 Stunden eingenommen ist der Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft nicht mehr gewährleistet. Die Minipille kann trotz stressigem Alltag mit Baby und Schlafmangel einfach in das tägliche Leben integriert werden. Die Minipille enthält nur eine geringe Menge Gestagen und kein Östrogen, wodurch sie sich für die zuverlässige Verhütung in der Stillzeit eignet.


Wie alle hormonellen Verhütungsmethoden hat auch die Minipille einige Nachteile. Dazu zählen Gewichtszunahme oder auch Kopfschmerzen. Zudem besteht bei dieser Form der Verhütung in der Stillzeit die Gefahr, dass die Einnahme vergessen wird. Die Hormonspirale dagegen ist weniger aufwändig als die Minipille. Einmal eingesetzt bietet sie zuverlässigen Schutz für die nächsten 5 Jahre. Die Spirale gibt Hormone lokal an die Gebärmutter ab und ist durch die niedrige Dosierung auch in der Stillzeit unbedenklich. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Milchfluss durch das Einsetzen der Hormonspirale nicht negative beeinflusst wird, wodurch sie sich somit ideal als Verhütungsmittel in der Stillzeit eignet.

Die Pille danach und das Stillen

Die Pille danach und das Stillen ist ein umstrittenes Thema. Die Pille danach ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich, einmal mit dem Wirkstoff Levonorgestrel oder mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat. Der Wirkstoff Levonorgestrel geht in die Muttermilch über, sodass vor der Einnahme gestillt werden sollte und danach 8 Stunden mit dem nächsten Stillen gewartet werden muss.

Die Pille danach mit Wirkstoff Ulipristalacetat hat bisher unerforschte Auswirkungen auf den Säugling, wodurch Risken nicht komplett ausgeschlossen werden können. Aufgrund des starken Wirkstoffes und dessen unbekannten Auswirkungen, sollte daher das Stillen für eine Woche nach Einnahme der Pille danach pausiert werden. Möchten Sie also trotz Stillen die Pille danach einnehmen, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt genauestens über deren Folgen informieren, um Risiken auszuschließen.

Das wichtigste beim Verhüten in der Stillzeit ist, dass jede Frau die angenehmste Methode für sich entdeckt. Egal ob mit Minipille oder Spirale, einfach ausprobieren was sich am besten eignet.

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